Zusatzeinspeisungen

Immer wieder kommen Fragen, die etwa so lauten: Ich habe eine größere Anlage, und an weit entfernten Stellen werden meine Autos immer langsamer. Brauche ich einen zweiten oder einen stärkeren Trafo ?

Hier werden zwei Themen vermischt, die eigentlich nicht direkt etwas miteinander zu tun haben. Die Ursache für den Geschwindigkeitsverlust an entfernten Stellen ist wie folgt: Steckt man mehrere Bahnteile zusammen, entstehen an den Verbindungsstellen sogenannte Übergangswiderstände. Das ist prinzipbedingt bei allen angebotenen Rennbahnsystemen der Fall und kann nicht verhindert werden. Speziell die Bahnteile von Carrera Exclusiv / Evolution / 124 haben Leiter aus nichtrostendem Edelstahl. Im Vergleich zu anderen Bahnsystemen haben diese einen höheren Übergangswiderstand. Zur Mitte des Jahres 2006 wurden die elektrischen Verbindungen der Bahnteile verbessert, so dass bei dieses neuen Bahnteilen die Übergangswiderstände geringer sind.

Die Nennspannung bei Carrera Evolution ist 14,8 Volt, bei Carrera Exclusiv 18 Volt. Bei voll durchgedrücktem Regler liegt diese Spannung an den Leitern des Anschlußstücks an. Je weiter man sich vom Anschlußstück entfernt, umso geringer wird die Spannung. Dieser Effekt ist messbar, aber nur dann wenn ein Auto auf der Bahn fährt. Denn nur dann fließt Strom, und nur wenn Strom fließt, wirken sich Widerstände aus. Ohne Fahrzeug werden Sie auch an diesen entfernten Stellen die gleiche Spannung messen wie am Anschlußstück.

Ein stärkerer Trafo löst das Problem also nicht. Es wird zwar insgesamt überall mehr Spannung anliegen als vorher, der durch die Übergangswiderstände verursachte Spannungsverlust an entfernten Bahnabschnitten ist aber nach wie vor vorhanden. Zur Lösung des Problems müssen Sie eine oder mehrere Zusatzeinspeisungen verlegt. Dazu greift man die Spannung direkt unten am Anschlußstück ab, bzw. an der Pro-X Blackbox, dem Wireless-Anschlußstück, oder der RMS Impulsfahrbahn. Anschließend speist man diese über ein vieradriges Kabel an einer oder mehreren anderen Stellen der Bahn wieder ein. Mit dieser Maßnahme ist es möglich, das Spannungsniveau der gesamten Rennbahn besser konstant zu halten.

Faustregel für Zusatzeinspeisungen

Wie wird's gemacht ?

Wenn man keinen Festaufbau hat, ist man dagegen auf eine möglichst flexible Lösung angewiesen. Da ich abwechselnd das RMS einsetze, habe ich im ersten Schritt sämtliche Anschlußstücke (Pro-X Blackbox, RMS Impulsgerade, Analoganschlußstück, Wirelessanschlußstück) auf der Rückseite mit einem 4-poligen DIn Stecker versehen. Dort sind die 4 Leiter einfach herausgeführt.

Der zweite Schritt bestand darin, eine handvoll alter Anschlußgeraden mit den entsprechenden Kupplungen zu versehen sowie die entsprechenden Kabel zu konfektionieren. Diese vorbereiteten Bahnteile können dann an die entsprechenden Stellen der Bahn eingebaut werden.

Wichtiger Hinweis

Verpolte Zusatzeinspeisungen sind eine häufige Fehlerquelle ! Am besten gehen Sie so vor, dass sie die Bahnteile mit der Zusatzeinspeisungen nicht sofort in die Bahn einbauen, sondern zuerst ein Auto darauf stellen und das Netzteil an die Anschlußgerade anschließen. Wenn das Fahrzeug bei Reglerbetätigung auf beiden Fahrspuren in die richtige Richtung fährt, haben Sie alles richtig verkabelt. Bewegt es sich nicht, oder fährt es in die falsche Richtung, liegt ein Fehler vor. Eine sorgfältige Überprüfung im voraus zahlt sich aus - nichts ist ärgerlicher, als eine bereits fertig aufgebaute Bahn für eine Fehlersuche gleich wieder zerlegen zu müssen.